Ruine der ehemaligen ev.-luth. Aegidienkirche
Mahnmal für alle Opfer der Gewalt im Krieg (erbaut 1347; 1946)
»Die Kirche feiert ihre Triumphe im Tode. Sie macht es zum Prinzip, mit einer Art Genugtuung immer wieder die Hilfsbedürftigkeit und Verlassenheit der ›armen Menschenseele‹ zu betonen. Alles starrt von Emblemen des Untergangs, von Blut, Wunden, Dornenkrone, Märtyrerbildern und Kruzifix. Sie schleicht sich in die unstolzesten und haltlosesten Momente des Menschenlebens, um in alle Furchen des Schmerzes und der Not die Samenkörner ihres Glaubens zu streuen. Tod und Armut, Charakterschwäche, Haltlosigkeit, Unwissenheit und Herzensangst, kurz alles De- und Wehmütige an Menschenseele und Leben ist der Bundesgenosse der Priesterschaften und Heilsapostel. Und die Geschichte aller Religionen zeigt, daß entweder ein großer Verlust oder ein beunruhigtes Gewissen die Gescheiterten in die ›Häfen des Glaubens‹ geführt hat. In seinem Glauben triumphiert das hilflos bedrängte und gedemütigte Ich! Denn der Glaube ist das typisch egozentrische, typisch ›private‹ Erlebnis. Niemand hat diese Psychologie des Religiösen tiefer durchschaut als Feuerbach.«