An fünfzehn Stellen der Stadt wurden Engel mit Sammelkästen aufgestellt. 1854 von Georg Hurtzig modelliert, sind drei Exemplare, in Bronze gegossenen, erhalten geblieben: Stadtfriedhof Engesohde, Stöcken, Kirchrode (Fotos vom Engesohder Friedhof).
»Das hannoversche ›Unterhaltungsblatt‹ brachte allsonntäglich ›Was der Engel sagt‹. Der Engel! Ja, das war eine schöne Besonderheit unsrer Stadt. An Straßenecken und in öffentlichen Anlagen waren Engel aus Gußeisen mit riesigen, gußeisernen Flügeln aufgestellt. Ihre großen metallenen Arme hielten große metallene Büchsen. Man warf Geldstücke für die Stadtarmen hinein. Wetten trug man in der Weise aus, daß der Verlierende verpflichtet ward, einige Pfennige ›in den Engel zu werfen‹. Meistens wurde das Geld in ein Papier mit Versen oder erklärenden Beiworten gelegt. Es gab lyrische Sänger, die nur auf diese Weise ihre Werke in den Druck brachten. Die Geldstücke konnte man einwickeln in Gedichte. Waren die Gedichte einigermaßen anständig und nicht gar zu lang, so wurden sie am nächsten Sonntag gedruckt in der Beilage zum ›Hannöverschen Tageblatt‹. Auch war das ein beliebter Weg, um seiner ›Flamme‹ Nachricht zukommen zu lassen und Gefühle an den Mann oder an die Frau zu bringen. Ludwig Klages und ich, wir haben unsere ersten Seelenblüten durch den Engel in die Öffentlichkeit gebracht. Auch konnten wir durch den Engel bescheidene Liebeserklärungen befördern. ›Die Herren L.K. und T.L. entbieten ergebensten Sonntagsgruß und einen süßen K… für die Damen M.W. und A.H….‹«