1998 ließ Gerhard Polt in dem Monolog ›Rückblickserwartung‹ einen beschäftigungslosen Bootsverleiher sagen: »Ich bin ein Mensch, der, ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich blicke gern zurück. Es gibt Menschen, die schauen immer nach vorn oder manche auch hinunter, ich für meinen Teil schaue zurück, das heißt, ich blicke zurück, weil lange schaue ich mir das nicht mehr an, was da zurückliegt. Wenn ich zurückblicke zum Beispiel, dann muß man sagen, die letzten Jahre waren äußerst erfolgreich, nicht zuletzt für den Borkenkäfer. Allerdings, was dem Borkenkäfer die Zukunft bringen wird, wage ich kaum auszusprechen, weil wenn einmal kein Wald mehr da ist, dann wird’s happig für ihn, und er mag halt gern einmal das Holz.« G. Polt: Rückblickserwartung. In: ders.: Circus Maximus. Das gesammelte Werk. Geschichten, Stücke, Monologe und Dialoge. Gesammelt u. eingerichtet von T. Polt, Zürich 2002, 677f. (677).
Der Borkenkäfer folgt seiner Natur, er kann nicht anders als Borkenkäfer sein; die Kettensägen, die gerade in Bolivien und Brasilien den Regenwald auslichten, und die sie bedienenden Menschen, folgen den Anordnungen ihrer Regierung. Und wieder zeigt sich, wie der Mensch mit seinen Werkzeugen, mit seiner Kultur, der Natur überlegen ist, denn man erreicht sein Ziel ja viel schneller mit Kettensägen als mit Borkenkäfern.