Dr M schrieb am Samstag, 31. März 2018:
Hoo Doo, Voo Doo, Wang Dang Doodle. Doo Da Deh. Boogie-Nächte in der Blues Garage. Hexen. Höllen. Donner, Blitz und Regen. Hexenmeister Kim Simmonds (500 Jahre alt, aber wie ein jungenhafter Schalk aussehend) kommt mit zwei Gitarren und zwei Begleitern (Bass und Drums) aus, um den Blues immer wieder neu auferstehen zu lassen. Dabei ist alles genau kalkuliert, denn Musik ist Mathematik. Schöner Klang ist bestimmt durch das numerische Verhältnis unter den Saitenlängen. Ein falscher Griff, und schon leidet die Harmonie. Die Texte haben da mehr Freiheit, alles Mögliche zu bedeuten und ins Beliebige abzugleiten. So sollte man die Texte von ›Witchy Feelin’‹ (ein die unzähligen anderen Platten überragende Scheibe) besser gleich ignorieren, denn da geht es drunter und drüber und sehr schlicht zu. Aber wir wollen ja auch Savoy Brown (Kim Simmonds Band seit über fünfzig Jahren) hören, keine durchdachten Gedichte. Meist mit geschlossenen Augen die Saiten greifend und streichend (auch: streichelnd), wirkt dieser freundlich-bescheidene Waliser wie der nette Junge von nebenan, mit dem man gern im Sandkasten spielen würde, Zauberburgen bauend und dazu abenteuerliche Geschichten sich ausdenkend. Der Blues wandelt sich ständig und bleibt, wie die Natur, dennoch stets der gleiche. May he live a thousand years!