Dr M schrieb am Donnerstag, 22. Dezember 2022:
Die Blues-Welt trauert um Kim Simmonds, der am 13. Dezember im Alter von 75 Jahren in New York gestorben ist. Über 50 Jahre spielte er mit seiner Band Savoy Brown den Rock und den Blues, belebte er mit seinem Gitarrenspiel alte und neue Stücke und verzauberte sein ihm treues Publikum. Wer die letzten Konzerte aus den Jahren 2015 und 2018 in der Blues Garage miterlebt hat, wird sich dankbar an diese grandiosen Gigs erinnern, auf denen der musikalische Hexenmeister Kim Simmonds aufspielte und Blues und Rock neues Leben einhauchte. Meist mit geschlossenen Augen die Saiten auf seiner Gitarre greifend und streichend (auch: streichelnd), wirkte dieser freundlich-bescheidene Waliser wie der nette Junge von nebenan, mit dem man gern im Sandkasten spielen würde, Zauberburgen bauend und dazu abenteuerliche Geschichten sich ausdenkend mit Hoo Doo, Voo Doo, Wang Dang Doodle, Doo Da Deh, Höllen, Donner, Blitz und Regen. Ein letztes Album, ›Ain’t Done Yet‹, gewaltigen Lebenstrotz im Titel festhaltend, hat Kim noch vor zwei Jahren abschließen können; es ist zusammen mit den vielen anderen Platten, die er eingespielt hat, viel mehr als ein persönliches Vermächtnis, es sind Alben, die Rock und Blues, ständig sich wandelnd und doch sich gleichbleibend, für die Ewigkeit konservieren.