»Ich habe den Namen des jungen Lehrers vergessen, aber sein Bild wird, so lange ich lebe, mir vor Augen stehn. Ein verträumter Mensch, recht ein Sohn Niedersachsens, strahlend und blond, aber von schwerfälligem Ernst. Ihm begegnete ich in den ersten Tagen nach Kriegsausbruch. Auf der Straße kam der junge Soldat auf mich zu, freudig bewegt und rief erstaunt: ›Sie sind noch nicht in Uniform?‹ und ohne die Antwort abzuwarten fügte er hinzu: ›Freudig ziehen wir hinaus.‹ Er erfuhr die stolzeste Erfüllung des Lebens. Liebe zum Vaterland trug ihn. Er ist nicht wiedergekehrt. Aber von den jungen Menschen, die ihm aus Begeisterung gefolgt sind, haben einige berichtet, wie er gestorben ist. Er war in Flandern der Führer seiner Freiwilligen, Todverbundenen. Singend sind sie in den Kugelregen gegangen, fürs Vaterland sich verschwendend, sich vollendend. Man war damals freigiebig mit den Worten Held und Heldentod. Sie waren Helden, das hielt sie aufrecht. Dieser Glaube trug hinaus weit über Grauen und Tod.«