Da gibts nichts!

Hitler hat den Eid auf die Verfassung geschworen, das Berliner Tageblatt zitiert unter dem Titel ›Hitlers Eid‹ dessen Wortlaut und bemerkt:
Mit Recht macht der ›Vorwärts‹ darauf aufmerksam, daß niemand Hitler gezwungen hat, Beamter zu werden, daß er den Eid also freiwillig geleistet hat. Es gibt künftig keinerlei Ausflucht. Der neue Regierungsrat wird seinen Eid halten müssen wie jeder andere Beamte.

Jetzt hat man ihn! Bei Nestroy beruhigt sich ein verdachtschöpfender Bräutigam immer mit den Worten: »Sie hat mir ja ewige Liebe geschworen!«, und ohne Zweifel würde der Staatsanwalt an dem ersten Tag, den das dritte Reich besteht, dessen Gründer wegen Verfassungsbruch hoppnehmen. Es ist aber ein alter Jammer, daß, wenn Juden blöd sind, es ausgibt. (Karl Kraus: Da gibts nichts! In: Die Fackel, 34. Jg., Nr. 876–884, Mitte Oktober 1932, 43f.)

Esken: Eintreten für Israel vor Einbürgerung

Für die SPD-Vorsitzende Saskia Esken gehört ein Bekenntnis zum Existenzrecht Israels, zum Schutz jüdischen Lebens und gegen Antisemitismus zu den Voraussetzungen für das Erlangen der deutschen Staatsbürgerschaft. »Ganz klar gehört da ein Bekenntnis mit dazu, wenn man Staatsbürgerin oder Staatsbürger werden will«, sagte Esken am Montag im Deutschlandfunk. Zuvor hatte der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz gefordert, künftig nur noch Personen einzubürgern, die das Existenzrecht Israels anerkennen. »Wer das nicht unterschreibt, hat in Deutschland nichts zu suchen«, sagte Merz am Sonntag im ZDF. (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.10.2023, Titelseite)