Grabstelle auf dem Stöckener Friedhof mit einem Gedenkstein, auf dem die Namen der Opfer des Fritz Haarmann zu lesen sind. Es geht aus der Inschrift jedoch nicht hervor, wer ihren Tod verschuldet hat. Seit dem Frühjahr 1989 gibt es ein Informationsblatt der Stöckener Friedhofsverwaltung, in dem auf diese Grabstätte hingewiesen wird.
»Am Morgen des 19. Dezember 1924 wurde das Todesurteil über Haarmann gefällt. Der Tag der Hinrichtung, so habe ich den Behörden vorgeschlagen, soll dem Andenken jener gemordeten Kinder gehören. Der Tag soll als Bußtag für die Stadt Hannover gelten. Wir wollen an diesem Tag die traurigen Überreste der jungen Menschen auf Kosten der Stadt in unsere Erde legen, nicht verborgen auf einem Kirchhofe, nein! auf einem unserer großen öffentlichen Plätze. Und wir alle, eine ganze Stadt, werden hinterhergehen: Senatoren und Magistrat, Bürgermeister, Ämter, Behörden, Lehrerschaft, Geistlichkeit, Oberpräsident, Regierungspräsident, Polizeipräsident — nicht um letzte Ehre zu erweisen (das können wir gar nicht), sondern um gemeinsame Schuld auf uns zu nehmen. Neben dem Mordhaus liegt ein weiter baumüberblühter Platz. Im Hintergrund steht eine Kirche; darin schläft der klügste Mann, den Hannover besessen hat: Leibniz. Auf diesem Platz wollen wir sie in den Boden legen. Aus unserer Haide holen wir dann einen der großen Findlinge ferner Urzeit. Der diene zum Denkstein und die Nachwelt lese darauf nur drei Worte: ›Unser aller Schuld!‹«