1953 als zentrale Mensa der Technischen Hochschule erbaut, seit 1978 Standort der Fachbibliothek Sozialwissenschaften der Universität Hannover.
»Wir können uns nicht vorstellen, daß eine Menschheit ohne Buch auskommen wird. Und doch ist es ganz sicher: In absehbarer Zeit wird das Buch altmodisch werden, so etwa wie heute [1932] das Pferdefuhrwerk und morgen die Eisenbahn altmodisch ist. Die technischen Neuerungen werden bald das stille Lesen in der Einsamkeit nur für einen ganz kleinen Kreis von Büchern aufbewahren (das reine Lehrbuch, die reine Lyrik). Zunächst wird der schaffende Geist sich durch das Radio mitteilen, aber auch in Person an vielen Orten gleichzeitig erscheinen und sichtbar werden können. Solche technischen Möglichkeiten werden immer weiter dahin wirken, daß alle Gaben der Menschen in den Dienst der ›Aufpulverung des Lebens‹ (speeding up, wie man in den USA sagt) künftig gestellt werden. Man wird redende und tönende Bücher, Lesefilme erfinden. Dann wandeln sich im Nu alle Bibliotheken und Lesesäle in Grabgewölbe der Vorzeit. Schon heute ist das Massenaufgebot der Bücher für die meisten Menschen zu einer Art Handwerk- und Nutzapparat geworden. Wie viel könnte man denn ehrlich während eines Lebens wirklich lesen? Zwei, drei Unsterbliche. Alle unsre Zitiererei und scheinbare Kennerei ist eine einzige Eitelkeit und Lüge.«