Kriegerdenkmal Infanterie-Regiment Nr. 73 (Füsiliere). Sandsteinquader von Friedrich Seeßelberg, 1928.
»Seit 1871 kam die Zeit, wo Potsdam Weimar verdrängte. Nun wehte über allen deutschen Wäldern die Triumphflagge der neuen Zeit: der Rauch aus den Schloten der industriellen Gründer. Deutschland wurde Markt und Fabrik. In allen deutschen Städten riß man nieder die schönen Bauten der Vorfahren und ersetzte sie durch die Protzenburgen des Komforts. Die zahllosen Kriegerdenkmäler auf unseren öffentlichen Plätzen, die abscheulichen Straßen aus Backstein mit vergoldetem Gips, die Stuckfassaden im falschen Renaissancestil, die riesigen, leeren Wandgemälde, die Büchermasse der Epigonen, der Wissenschaftsbetrieb, Maschinenwelt und unwahre Romantik ineinander gemischt, Kasernenhöfe und Schulen und selbst der grauenhafte Prunk unserer Kirchhöfe, alles zeugt noch heute [1925] vom raschen Untergang jenes alten Deutschlands, darin Goethe, Schopenhauer blühten.«