Das tägliche Pensum: der Theodor Lessing-Blog
Hier wird alles glossiert, was in dieser Welt als wichtig erscheint oder manchmal auch nur so scheint. Ausgangspunkt dieser Kommentare wird, aber nicht immer, ein Zitat aus Theodor Lessings Gesamtwerk sein.
Der Name des Blogs ist dem 1930 erschienen Roman ›Fabian. Geschichte eines Moralisten‹ (ursprünglich: Der Gang vor die Hunde) von Erich Kästner entnommen. Gleich zu Anfang heißt es da: »Fabian saß in einem Café namens Spalteholz und las die Schlagzeilen der Abendblätter: Englisches Luftschiff explodiert über Beauvais, Strychnin lagert neben Linsen, Neunjähriges Mädchen aus dem Fenster gesprungen, Abermals erfolglose Ministerpräsidentenwahl, Der Mord im Lainzer Tiergarten, Skandal im städtischen Beschaffungsamt, Die künstliche Stimme in der Westentasche, Ruhrkohlenabsatz läßt nach, Die Geschenke für Reichsbahndirektor Neumann, Elefanten auf dem Bürgersteig, Nervosität an den Kaffeemärkten, Skandal um Clara Bow, Bevorstehender Streik von 140 000 Metallarbeitern, Verbrecherdrama in Chikago, Verhandlungen in Moskau über das Holzdumping, Starhembergjäger rebellieren. Das tägliche Pensum. Nichts Besonderes.«
Es ist nicht schwer, diese längst wieder vergessenen Nachrichten durch die täglich neuen Nachrichten zu ersetzen und sich zu fragen, welchen Nutzen sie für unser tägliches Leben haben. Neben Haupt- und Staatsaktionen gibt es immer wieder die kleinen Nachrichten, die sich wie die großen wiederholen und die Banalität des menschlichen Lebens abspiegeln.
Während wir täglich unser Pensum an Nachrichten aus aller Welt absolvieren, heißt das nicht, daß hier täglich auf diese Nachrichten reagiert werden wird. In den Pausen kann man sich stattdessen auf das Lesen von Büchern konzentrieren.
Staatstragend und unphilosophisch
Wenn das Kriterium »viele Verbindungen zu Hannover« entscheidend sein soll, um eine Straße nach Helmut Schmidt zu benennen (Schmalstieg will Straße nach Helmut Schmidt benennen, HAZ, 12.2.2020) darf man vielleicht an den seit 1854 in Hannover lebenden jüdischen Arzt Louis Kugelmann erinnern, der bis zu seinem Tod im Jahre 1902 hier gelebt hat und 1899 von den SPD-Größen August Bebel, Wilhelm Liebknecht, Karl Kautsky und Paul Singer mit einem Besuch in seinem Haus geehrt wurde. Kugelmann ist heutigen SPD-Mitgliedern vielleicht kein Begriff mehr, aber er war es, der maßgeblich für die Verbreitung des berühmten ersten Bandes ›Das Kapital‹ (1867) von Karl Marx in ganz Deutschland gesorgt hat. Vor zwei Jahren feierte auch die Bundes-SPD den 200. Geburtstag von Marx und erinnerte dann doch wieder einmal daran, dass die Partei aus der Arbeiterbewegung hervorgangen ist. Doch Helmut Schmidt ist natürlich die sichere Verbindung zur heutigen SPD, staatstragend und unphilosophisch.
Ethische Kapitulation?
Der Leitartikel ›Der einsame Corona-Tod‹ von Thomas Holl (F.A.Z. v. 8. Februar 2021) beklagt die angebliche Gleichgültigkeit der Bevölkerung gegenüber dem einsamen Virustod und zitiert den CSU-Politiker Söder, der meint, dies sei eine »ethische Kapitulation«. In Krisenzeiten wird gern Moral in Anspruch genommen, und es klingt immer gut, wenn man Vorwürfe gegenüber einer anonymen Masse erhebt, die sich dagegen nicht wehren kann. Ganz sicher wird jedes einzelne Opfer von Covid-19 im Familienkreis betrauert, dazu bedarf es keiner Ermahnung durch die Politik und die Medien. Etwas anderes aber ist das ständige Herbeizitieren von Zahlen und Statistiken. Und wenn schon von den mehr als 61 000 Menschen die Rede ist, die bisher an dem Virus gestorben sind, dann sollte man auch Vergleichszahlen anbieten, so die gerade durch eine gemeinsame Studie der Universitäten von Harvard, Birmingham, Leicester und London ermittelten, wonach 2018 auf der ganzen Welt 8,7 Millionen Menschen an der Luftverschmutzung gestorben sind, die durch das Verbrennen von Öl und Kohle entstanden ist. Das ist die ethische Kapitulation vor den Interessen einer weltweit agierenden Industrie, die im Gegensatz zu einem Virus sehr sichtbar und identifizierbar ist.
Die Monotonisierung der Welt
Wenn der ›David Hume Tower‹ in Edinburgh »mit Rücksicht auf Empfindlichkeiten von Studierenden« (F.A.Z v. 14.9.2020) umbenannt worden ist (David Hume wurde als Rassist enttarnt) und in Ulm künftig die expressionistisch gestaltete Melchior-Figur (als Teil der Heiligen Drei Könige) nicht mehr zu sehen sein wird, weil das Kunstwerk mit »wulstigen Lippen« (F.A.Z. v. 8.10.2020) dargestellt wird, dann darf man dies als neuen Höhepunkt der Identitäts-Politik feiern, unter dem Signum ›Cancel Culture‹ sich in der politischen Zielrichtung weiter vereindeutigend. Es wird erst ein Ende haben, wenn alles vereinheitlicht sein wird, wenn die ›Monotonisierung der Welt‹ (Stefan Zweig, 1925) die kulturelle Stufe erreicht hat, wo es keine markanten Merkmale des Menschlichen mehr gibt. Wulstige Lippen als rassistisches Stereotyp? Für manche Zeitgenossinnen ist es ein erstrebenswertes Ideal und das Mittel dazu heißt Botox.
Na, dann ist ja alles klar!
Sagt ein Maskenträger zum anderen Maskenträger: »Die Maske schützt mich nicht, aber ich schütze durch das Tragen der Maske dich!« Erwidert der andere Maskenträger: »Die Maske schützt mich nicht, aber ich schütze durch das Tragen der Maske dich!« Nach einem Moment philosophischen Staunens zucken beide die Schultern und sagen: »Na, dann ist ja alles klar!« Sagt ein Maskenträger zum anderen: »Ich trage die Maske ganz gerne.« Sagt der andere Maskenträger: »Und wie oft reinigst du sie?« Erwidert der andere: »Na, das ist doch praktisch wie ein Winterschal, also nach dem Ende der Saison.« Sagt der andere Maskenträger: »Eigentlich sollte man sie gelegentlich waschen, aber da Viren sich im Größenbereich von etwa einhundert Nanometer bewegen, kann man sie deshalb nicht mit Feinstaub oder Tröpfchen vergleichen. Daher bleiben große Partikel wie Bakterien in einem Vlies hängen, die im Nanobereich schwirrenden Viren aber gehen glatt durch.« Sagt der andere Maskenträger: »Igitt, dann habe ich ja die ganze Zeit meinen kleinen Schnupfen direkt vor der Nase!« Erwidert der andere Maskenträger: »Die Maske schützt ja auch nicht dich, aber du schützt mich!« Nach einem Moment erneuten philosophischen Staunens sagen beide fast gleichzeitig: »Na, dann ist ja alles klar!«
Auf wohlbekannte Weise
Wenn nun fast die ganze Welt zuhause hockt wie früher der Steinzeitmensch in seiner Höhle, ist endlich ausreichend Zeit zur Verfügung, um das zu tun, was die meisten von uns in der Schule gehaßt haben: Mathematik. Wir sind keine logischen Wesen und sind nur sehr raffiniert, wenn es um das Berechnen unserer Interessen geht.
Täglich wird man jetzt mit neuen Zahlen zum ›Corona‹ benannten Virus konfrontiert, und es scheint, als sollten diese Zahlen uns überzeugen, dass wir uns auf etwas ganz Katastrophales einzustellen haben. Die Verdoppelung von Todesopfern an einem Tag läßt keinen kalt. Das ist die eine Welt, die Welt der absoluten Zahlen. Es gibt aber die Parallelwelt der absoluten Häufigkeit der Zahlen, die bildhafter und ehrlicher ist. Wir sind von Natur mit kollektiver Zahlenblindheit geschlagen und scheitern im Alltag an der Wahrscheinlichkeitstheorie.
Warum haben Menschen mehr Angst vor dem Unbekannten (Terroranschlag oder Virus) als vor einem Autounfall (der viel häufiger vorkommt, häufiger auch als ein Flugzeugabsturz)? Weil es das große Unbekannte ist, und die Menschen große Gefahren und zahlreiche Opfer (im Winter 2017/ 2018 starben allein in Deutschland 25. 000 Personen an einem ›normalen‹ grippalen Infekt) ruhig hinnehmen und nicht in Panik geraten, weil es zur Gewohnheit geworden ist und weil es, wie es der Wahrscheinlichkeitsmathematiker Jeffrey S. Rosenthal (Struck by Lightning. The Curious World of Probabilities, 2005) ausgedrückt hat, »auf wohlbekannte Weise geschieht«.
Heute, am 23. März 2020, gab es weltweit 350.536 statistisch erfaßte Fälle einer Corona-Erkrankung, von diesen erholten sich 100.182 und 15.327 starben daran. Es muß wohl nicht eigens betont werden, dass jeder einzelne Todesfall für sich genommen eine schreckliche Tragödie ist. Aber es geht hier nicht um das ganz natürliche Mitgefühl mit den Opfern und ihren Angehörigen, es geht um das Ausrechnen der Wahrscheinlichkeit, um eine Zukunftsprognose für die Überlebenden. Mehr als 96% der Infizierten haben sich innerhalb einer Woche wieder erholt. Die Mortalitätsrate beträgt 0,8%.
Als man die Zahl der Besucher von öffentlichen Veranstaltungen auf die Zahl 1000 begrenzte, erlag man dem magischen Zauber der Zahl, aber das Virus folgt dem Gesetz der großen Zahl und daher ist es für die Reproduktion entscheidend, ob die Zahl der Virusträger im Mittel wächst oder kleiner wird. Das erreicht man nicht durch die willkürliche Festlegung einer Obergrenze, denn natürlich, wie man wunderbarer Weise nun erkannt hat, reproduziert sich das Virus auch bei wesentlich kleineren Menschenansammlungen.
Die »Wahrscheinlichkeitsblindheit« (Massimo Piattelli-Palmarini: Inevitable Illusions. How Mistakes of Reason Rule Our Minds, 1994) der Menschen erklärt, weshalb man mental unfähig ist, Risiken anhand von Zahlen abzuwägen. Und so glaubt man immer aufs Neue: Ist ein Ereignis wiederholt als Thema im Tagesgedächtnis, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass es auch eintrifft. Wahrscheinlichkeitswerte für ein Einzelereignis ausrechnen zu wollen, ist ein vergebliches Unterfangen. Die mathematische Wahrscheinlichkeitstheorie wurde im 17. Jahrhundert entwickelt; bis sie im Bewußtsein dieser und kommender Generationen angekommen ist, werden wohl noch einige Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende vergehen.
Revolutionär, nicht Revolution machend
1909 beschrieb der sozialdemokratische Philosoph Karl Kautsky die SPD in seinem Buch ›Der Weg zur Macht‹: »Die Sozialdemokratie ist eine revolutionäre, nicht aber eine Revolutionen machende Partei.« Fünfzig Jahre und zwei Weltkriege später trennte sich die Partei 1959 im ›Godesberger Programm‹ von allen revolutionären Floskeln. In Hannover wollen Ulrike Strauch und Adis Ahmetovic die lokale Parteiorganisation erneuern. Sie wollen Zuhören (in letzter Zeit ein sehr beliebtes Modewort) und die SPD dem Publikum als »geistige Heimat« anbieten, wozu denn auch gute Laune und Werte (immer wieder ein sehr beliebter Modebegriff), sogar christliche, gehören sollen. Der Ortsverein als »kultureller Treffpunkt«, die Partei als »geistige Heimat«. Aber wird es ausreichen, gute Laune und Stimmung zu verbreiten und die Partei als »cool« zu bezeichnen? Sind das nicht Floskeln aus dem Bereich des kommerziellen Marketing? Müßte man sich nicht zurückbesinnen auf das, was die deutsche Sozialdemokratie ausgezeichnet hat: die Bildung, und damit die Lektüre der Schriften, die erst das geistige Fundament der Partei gebildet haben. Ganz im Sinne von Friedrich Engels, der einen der Gründungsväter der SPD, August Bebel (Autor des Bestsellers ›Die Frau und der Sozialismus›) beraten hat: »Die deutsche Arbeiterbewegung ist die Erbin der deutschen klassischen Philosophie.«
Hellhörige Hellseher
Einem Bankdirektor verschreibt sein Hausarzt eine Wanderkur, denn dann würde seine Nervosität schnell verschwinden. Auf der Wanderung hört er mehrfach die Stimme seiner Ehefrau, bis er in seinem Rucksack ein ihm unbekanntes Gerät entdeckt, aus dem es schallt: »Ja, ja, Ludwig, da staunst du? Eine Menge Geld hat das Ding gekostet. Eine ganz neue Erfindung: das tragbare, drahtlose Telefon in Miniaturformat.« Am Ende der Geschichte wirft der ständig in seiner Ruhe gestörte Bankdirektor das drahtlose Taschentelefon in einen Bergsee. (Gustav Hochstetter: Schweigend wandern! In Prager Tagblatt, 38. Jg., Nr. 225, 17.8.1913, 3f.)
Gustav Hochstetter (geboren 1873, 1944 ermordet im KZ Theresienstadt), Schriftsteller. Werke u. a.: Almanach der Lustigen Blätter, 1908; Mein buntes Berlin. Humoresken, 1911; D-Zug-Geschichten. Humoresken, 1913; Feldgraue Humoresken, 1916; Lachendes Blond. Ein Brevier der Lebensfreude, 1921; Ein bißchen Freude. Vorträge für Damen und Herren, 1930.
»Der Mensch wird bald als Phantom überall zugleich sein. Jedermann wird jederzeit Alles sehen und hören können. Man zieht einen kleinen Spiegel hervor und erblickt darin Alles. So kann man auch selber als handelndes sprechendes Bild von jedem Orte der Erde aus sichtbar und hörbar gemacht werden.« (Theodor Lessing, 1930)
Kettensäge oder Borkenkäfer
1998 ließ Gerhard Polt in dem Monolog ›Rückblickserwartung‹ einen beschäftigungslosen Bootsverleiher sagen: »Ich bin ein Mensch, der, ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich blicke gern zurück. Es gibt Menschen, die schauen immer nach vorn oder manche auch hinunter, ich für meinen Teil schaue zurück, das heißt, ich blicke zurück, weil lange schaue ich mir das nicht mehr an, was da zurückliegt. Wenn ich zurückblicke zum Beispiel, dann muß man sagen, die letzten Jahre waren äußerst erfolgreich, nicht zuletzt für den Borkenkäfer. Allerdings, was dem Borkenkäfer die Zukunft bringen wird, wage ich kaum auszusprechen, weil wenn einmal kein Wald mehr da ist, dann wird’s happig für ihn, und er mag halt gern einmal das Holz.« G. Polt: Rückblickserwartung. In: ders.: Circus Maximus. Das gesammelte Werk. Geschichten, Stücke, Monologe und Dialoge. Gesammelt u. eingerichtet von T. Polt, Zürich 2002, 677f. (677).
Der Borkenkäfer folgt seiner Natur, er kann nicht anders als Borkenkäfer sein; die Kettensägen, die gerade in Bolivien und Brasilien den Regenwald auslichten, und die sie bedienenden Menschen, folgen den Anordnungen ihrer Regierung. Und wieder zeigt sich, wie der Mensch mit seinen Werkzeugen, mit seiner Kultur, der Natur überlegen ist, denn man erreicht sein Ziel ja viel schneller mit Kettensägen als mit Borkenkäfern.
Mein schönstes Sommererlebnis
Dieser Text wurde inspiriert durch einen Artikel in der FAZ v. 23. Juli 2019: ›Viele können nicht lesen, etliche nicht rechnen. Berliner Grundschüler schneiden bei Vergleichstests desaströs ab.‹ »In Deutsch lagen 52 Prozent der Schüler auf einem unterdurchschnittlichen Leistungsniveau.« Und auch inspiriert durch aufgezwungene Erfahrungen mit einer plötzlich defekten Waschmaschine.
Also ick war dann aleene zu Haus weil meine Mutta eben mal Sigaretten holen jejangn is und se hat sich bis heute vaspätet aber det wollte ick jetz jaarnich erzähln. Se hatte de Waschmaschine anjestellt un ick sollte uffpassn wat ick denn och jemacht habe aber denn uf eenmal piept et so un hört janich mer uff un ick wer so langsam navös und hab anne Schalter jedreht und denn uff eenmal war et janz still und det Ding hat keen Ton mer vonsich jejeben und ick hab ma ne bißken jegrault. Da hab ick denn nochma anne Apatur jedreht und haste nich jesehn is et Viech anjesprung und drete noch ne runde also so wat. dann is et aber wider anjehaltn un ick sa uffe anzaige e18 also so wat mit buchstabn und zahn. Nu hate meine Mutta mir jesacht ick sollte bei ne ausfahl von de jeräte inne jebrauchsweisung guckn und et ha ick den och jemacht. Und hatt denn eener jeschriebn das det anne logenpummpe liegn kann das dei vastopft is un das man ne klappe öffn mus. abba denn is et damit nich jetan denn da is n entlerungschlauch den muß ma haltn un det wasser abloofen lassn was ick den och jemacht habe aber det hat jedauert det war wi in kuhstall mit die küe wo ma nen eimr unterstelln mus und den leuft die schose. nu war ne bulenhize inne küche un det waser is mir och ausgelaufn aber von mich aus aus kopff. denn war alet leer un nu hab ich denn det janze nochma von vorrn hab loofen lassn aber det viech hat doch jlatt wdier dise e18 anjeblinkt un denn hat es mich jereicht un ick hab ausm schrank eene borzelantasse jenommen un jejen de wand jeschmissn vor erger. De wäsche war aba de janze seit drinne inne washdromel un et war allet zu un ma konnt nich rankommn. Aso hab ick wida de jebrauchsleitung jenomen und da stand denn ma solte den ablaufschlauch vom siffon ziehn wegn de verstopfung un so. Dazu muste ick aba en schlitzdreha schrauba habn un sowatt liecht ja nich so einvach herum. Aso must ick inne werkzeuchkiste suchn un fand ich denn son ding un denn jing ooch det janz jut weil ich ja klain bin und bin unta de spüüle jekrochen und hab det jelöst. Un denn wieda den durchjang von et janze und wat sol ick sagn det vafluchte jegrät hat wieda jepiept wie jet nich mehr und e18 mich jezeigt und ick bin janz auser mir jekommn und wollt det jerät ausm fensta werfn aber ma jlobt ja nich wie shwer sowat is. Un denn jab es tatsechlich nochne dritte sache. det klang janz jefährlich. Ma hate ja schon von ne vabrühungsjehar jewarnt bei uffziehen von disse bumbe aba nu wurds jans jemütlich elecktrzizität ausse aquastoppschalta! Det hätt ich och selba nich hinjekriecht det iss sauschwer sum srauben un da hab ick denn mein onkel mit mein schmartfone anjerufn und is och jleich jekomm und dann kam nach dem nächstn call de saniteter und wir sin dan beede ins jrankenhaus jefahrn det wat toll mit plaulicht un allet und denn wurde meen Onkel vonne ertzte pehandelt und is er och heute noch dort.
Det war mein schönstes Sommererlepnis!
Emil Katschinke, Baalin
Friedrich II. fragt Jürgen Habermas
»Jürgen Habermas hat in den vergangenen Jahren an einem bald erscheinenden, 1700 Seiten starken Buch zur europäischen Geistesgeschichte gearbeitet […], des im Druck befindlichen Werkes ›Auch eine Geschichte der Philosophie‹.« (Miloš Vec, FAZ. 26.6.2019)
»Für die Widmung des sechsten Bandes von Christian Wolffs ›Naturrecht‹ bedankte sich Friedrich II. bei dem Autor mit der Frage, ob nicht ›mit weniger Worten die nötigen Wahrheiten der Vernunft‹ angenehmer zu vermitteln wären.« (Friedrich Vollhardt, FAZ, 28.6.2019)